Fahrt nach Khwai North Gate – Moremi Game Reserve

Am nächsten Morgen heißt es Abschied nehmen von Third Bridge Camp. Nach einem guten Frühstück packen wir unser Hab und Gut zusammen und brechen auf. Die nächste Etappe mit 53 km liegt vor uns. Wir haben einen Zwischenstopp an den Dombo Hippo Pools eingeplant.

Die erste Herausforderung ist wieder einmal die Wasserdurchquerung vor der Third Bridge. Auch dieses Mal meistert Marco dieses Hindernis mit unserem Hilux sehr souverän.

Die Pistenverhältnisse sind abwechslungsreich: Zum einen längere tiefsandige Passagen, gespickt mit Stecken und Baumstümpfen, die eine Bedrohung für unsere Reifen darstellen. Zum anderen Wellblechpiste – dann wieder recht gute zu fahrende Abschnitte. 

Auf der Fahrt beobachten wir Zebras, Impalas, Kudus, Giraffen, Gnus und Warzenschweine. Immer wieder kreuzen auch Elefanten unseren Weg, die zumeist plötzlich aus dem Gebüsch auftauchen und dann die Straße blockieren. Mit gebührendem Abstand heißt es dann stehen bleiben und dem Dickhäuter Vorfahrt gewähren.

Gegen Mittag kommen wir an den Dombo Hippo Pools an. Ganz nah am Ufer liegt eine Gruppe von 7 Hippos, die in der Sonne ihren Mittagsschlaf hält. Wir nähern uns den mächtigen Tieren zu Fuß auf ca. 80 Meter. Wir scheinen sie gar nicht zu interessieren, aber es ist äußerste Vorsicht geboten, da in Afrika die häufigsten Wildtier-Attacken auf Menschen, von Hippos ausgehen und meist tödlich enden. Wie schnell diese mächtigen Riesen auf Tempo kommen, konnten wir schon in Third Bridge bewundern.

Schließlich machen wir uns auf den Weg zu einem Hide, der neben der Parkfläche aufgestellt ist. Das ist eine hohe Holzkonstruktion – einem Hochsitz sehr ähnlich, von dem man in Ruhe und in Sicherheit die Tiere beobachten kann. Wir klettern die hölzerne Treppe hinauf. Oben angekommen haben wir einen tollen Blick über die große Wasserfläche. Am gegenüberliegenden Ufer verlassen einige Hippos mit ihren Jungtieren das Wasser, während andere inmitten des Pools immer wieder auf Tauchstation gehen.

Wir genießen es, das Treiben der Tiere bei einer Tasse Kaffee und einem Weckchen zu beobachten, bevor es weiter in Richtung Khwai North Gate geht. Von den Dombo Hippo Pools sind es nur noch ca. 16 km bis zum Khwai North Gate. Tiersichtungen sind sehr selten, weil die Wälder in dieser Region doch sehr dicht sind. Ab und zu kreuzen Impalas und Elefanten den Weg, die dann aber sehr schnell im Dickicht verschwinden.

Gegen 15 Uhr erreichen wir das Gate. Ich lege das Park Voucher und unsere Platzreservierung vor. Nachdem ich uns in etliche Bücher eingetragen habe, dürfen wir endlich zu unserem Stellplatz fahren. Der Weg dahin ist zu Beginn sehr beschwerlich. Extrem tiefe, steinharte Spurrillen, gespickt mit spitzen Wurzeln sind nicht gerade sehr einladend. Doch Marco passiert die Strecke ohne weitere Reifenschäden, und so können wir unseren Stellplatz beziehen. Wir sind sehr erleichtert, dass wir die Strecke ohne erneute Pannen bewältigt haben. Mit Zwischenstopp waren wir ca. 7 Stunden unterwegs.

Nach einer kurzen Rast entschließen wir uns noch für eine kurze Game Drive. Wir entdecken zahlreiche Elefanten und Impalas in der Nähe des Camps. Löwen sollen sich in den letzten Tagen auch in dieser Region aufgehalten haben, doch wir konnten leider keine entdecken. Nach einer kurzen Tour kehren wir wieder ins Camp zurück und bereiten unser Nachtlager vor.

Marco kümmert sich um das Feuer, während ich unser Abendessen vorbereite. Es gibt Steaks mit Nudeln. Mit einem kühlen Bier stoßen wir auf das Erreichen des Etappenziels an, während es langsam dunkel wird. Meerkatzen springen über uns durch die Bäume. Sie sind extrem flink. Wir verstauen alles gut, sodass uns nichts abhanden kommen kann. Als es richtig dunkel ist, haben sich die Äffchen schlafen gelegt, und wir lauschen den spannenden Geräuschen der Wildnis. Plötzlich sehen wir einen mächtigen Schatten in der Nähe unseres Autos. Ein Elefant streift durch die Büsche. Wahnsinn, dass man kaum seine Schritte hört! Nur das knacken und krachen der Äste verrät, dass er sein Abendessen zu sich nimmt.

Kurze Zeit später tritt eine Hyäne in den Schein unseres Lagerfeuers. Keine 5 Meter von uns entfernt, leckt sie Wasser vom Boden, welches sich unter dem im Camp vorhandenen Wasserhahn gesammelt hat. Als sie genug hat, geht sie ruhig in den Schutz der Dunkelheit zurück.

Wir sind gespannt, welche Erlebnisse morgen auf uns warten!

 

 

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