Fahrt nach Ihaha

Am Morgen werden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt. Gut erholt klettern wir aus dem Dachzelt. Währen sich Marco erst einmal frisch macht, koche ich uns eine Kanne Buschkaffee. Es ist noch recht frisch und so tut der heiße Kaffee besonders gut. Wir stärken uns mit einem leckeren Toastbrot mit Käse und beobachten die ersten Elefanten am Wasserloch. Senyati hat uns auch in diesem Jahr wieder sehr gut gefallen!

Gegen 8 Uhr haben wir fertig gefrühstückt und alle Sachen sind verstaut. Wir sind gespannt, ob das Auto heute Morgen ohne Probleme anspringt. Mit einem etwas mulmigen Gefühl im Magen, setzen wir uns in den Wagen. Marco dreht den Zündschlüssel um und siehe da, der Landcruiser startet prompt. Erleichtert atmen wir auf! Das ist ein gutes Gefühl! Wir verlassen Senyati und fahren zuerst nach Kasane zum tanken. In den nächsten 12 Tagen unserer Tour werden wir an keiner Tankstelle mehr vorbeikommen. So macht Marco den Tank und die zwei Reservekanister randvoll.

Das Ihaha-Camp ist etwa 56 km von Kasane entfernt. Wir folgen zuerst der Teerstraße in Richtung Flughafen, passieren diesen kurze Zeit später und komme dann zum Sidudu Gate. Ich erledige die Formalitäten am Gate, während Marco den Reifendruck reduziert. Alles klappt recht zügig, so dass wir bald unserer Fahrt fortsetzen können. Wir sind keine 300 Meter hinter dem Gate, als wir eine Gruppe von 3 Löwen direkt neben der Straße entdecken. Was haben wir doch für ein Glück! Es ist ein Löwenpärchen und ein jugendlicher männlicher Löwe. Marco bringt gerade das Auto in Position, als wir Zeugen eines Deckaktes werden. So etwas konnten wir beide noch nie zuvor bei Löwen beobachten! Der Akt dauert vielleicht ein bis zwei Minuten. Wären wir nur 5 Minuten später angekommen, hätten wir nur 3 schlafende Löwen angetroffen. Aber so ist das nun mal auf Safari, es ist alles reine Glückssache. Doch so etwas zu erleben, nachdem wir noch keine 5 Minuten im Nationalpark sind, damit haben wir gar nicht gerechnet!

Wir setzen unsere Fahrt nach Ihaha fort. Geplant haben wir einen Kaffee-Pause am Serondela Picknick Platz.

Der Chobe führt deutlich mehr Wasser als bei unserem letzten Besuch. Die ganzen Uferwege sind überflutet, so dass wir in dieses mal auf dem Hauptweg bleiben müssen. Trotzdem ist das Wasser so nah, dass wir etliche Hippos beobachten können. Auch können wir zahlreiche Elefanten, Giraffen, Büffel und Warzenschweine beobachten. Damit haben wir 3 der Big Five – Löwe, Hippo und Büffel – keine Stunde nach unserer Ankunft im Chobe Nationalpark schon gesehen. Wenn das nicht ein überaus gelungener Auftakt ist!

Am Serondela Picknick Platz angekommen, legen wir eine kurze Pause ein. Wir setzen uns auf die Bänke und genießen den Ausblick auf den Chobe. Eine Meerkatze taucht auf und schaut, ob sie etwas erbeuten kann. Sie ist wirklich flink und versucht die Autotür zu öffnen. Zum Glück haben wir abgeschlossen. So verliert sie schnell das Interesse und verschwindet genau so schnell, wie sie gekommen ist.

Der Streckenverhältnisse nach Ihaha sind recht gut. Immer wieder passieren wir etwas tiefsandigere Bereiche, die aber ohne Probleme zu durchfahren sind. Gegen 13.30 Uhr erreichen wir Ihaha. Nachdem ich uns angemeldet habe, können wir unsere Campsite beziehen. Wir haben den letzten Platz, ganz am Ende des Camps gelegen, mit einem wunderschönen Blick über den Chobe River. Ein großer Baum steht auf unserem Platz und darunter sind etliche Kothaufen von Pavianen zu finden. Hoffentlich suchen die sich für diese Nacht einen anderen Baum zum schlafen aus! Nachdem wir unser Lager errichtet haben, stoßen wir mit einem kühlen Bier auf den tollen Tag an. Plötzlich sehen wir, dass sich etwas sehr langes im Fluss bewegt. Marco greift zum Fernglas. Es ist eine Felsenpython! Der Kopf ist recht groß und der Körper bestimmt 4 Meter lang. Wir gehen zum Ufer, doch leider schwimmt sie recht schnell davon. Was für ein Highlight! Zurück am Auto, bereite ich unserer erste Buschpizza vor. Marco kümmert sich in der Zwischenzeit um unser Lagerfeuer.

Auch in diesem Jahr habe ich hier in Ihaha ein etwas mulmiges Gefühl in der Magengegend. In den letzten Jahren hat es hier immer mal wieder nächtliche Überfälle auf Touristen gegeben. Die Räuber kommen von der anderen Uferseite des Chobe Rivers – aus Namibia – durchqueren den Fluss und verschwinden nach dem Raub wieder nach Namibia. Auch in diesem Jahr kommt immer wieder eine Patrouille vorbei. Doch der deutlich breitere Fluss gibt uns jetzt ein etwas sichereres Gefühl.

Als die Sonne langsam unter geht und unsere Buschpizza im Feuertopf backt, kommen die Paviane. Zum Glück suchen sie sich aber für diese Nacht einen anderen Baum aus, so dass wir später in Ruhe essen können. Nach einem phantastischen Sonnenuntergang, lässt der Sternenhimmel nicht mehr lange auf sich warten. Am Lagerfeuer lassen wir den Tag gemütlich ausklingen und krabbeln schließlich müde in unser Zelt.

 

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben