Fahrt nach Rooiputs

Gegen 6 Uhr werden wir wach. Die letzte Nacht haben wir unruhig geschlafen. Etliche Moskitos haben irgendwo ein Schlupfloch ins Zelt gefunden und uns geärgert. Irgendwann konnte ich 5 erlegen, dann war Ruhe.

Nach dem Frühstück starten wir um 7.30 Uhr. Der Grenzübergang in Mata-Mata öffnet um 8 Uhr. Die wenigen Kilometer bringen wir zügig hinter uns, so dass wir wenige Minuten nach Öffnung vor Ort sind. Über die Probleme, die so mach einer an dieser Grenze hat, hatte ich schon viel gelesen. Hoffentlich geht bei uns alles glatt. Die Ausreise aus Namibia geht zügig von statten. Die Einreise nach Südafrika ist der reinste Papierkrieg, was den Kgalagadi Transfrontier Park angeht. Das Permit für den Park endlich in den Händen haltend, gehen wir zum Polizeibeamten. Eine wirkliche Passkontrolle findet nicht statt, wir bekommen keinen Einreisestempel von Südafrika. Das ist auch insofern kein Problem, da wir wieder über Mata-Mata ausreisen werden. Es wird nachgefragt, ob wir Holz oder andere Dinge, die angemeldet werden müssen, im Auto haben. Wir verneinen dies – es wird noch nicht einmal kontrolliert. Deutlich schneller als gedacht, nämlich knappe 40 Minuten später, sind wir im KTP!

Im örtlichen Shop decken wir uns mit Feuerholz ein und machen uns wenig später auf den Weg nach Rooiputs. Etliche Springböcke, Gnus und Strauße laufen am Wegesrand. Giraffen sind auch in großer Zahl vertreten. Zwei junge männliche Tiere üben sich im Kampf. Ein phantastisches Schauspiel, wie sie immer mit den Hälsen aufeinander einschlagen. 

Nach einer Stunde Gamedrive,  am 13. Wasserloch – ca. 40 km hinter Matat-Mata – unsere erste Löwensichtung. Ein männlicher liegt mit vier weiblichen Löwen im Schatten und sind am Dösen. Wir beobachten die tollen Tiere eine ganze Weile, bis wir weiter fahren.

Keine 8 Kilometer später, in Urikaruus, entdecken wir in der Ferne unter einem Baum einen Geparden liegen! Wir können unser Glück kaum fassen. Leider ist er sehr weit weg, aber man kann ja nicht alles haben. Wieder 10 Kilometer weiter, in Montrose, die nächsten Löwen! 4 an der Zahl liegen unter zwei Bäumen und sind am Schlafen! Und das alles innerhalb von 3 Stunden Pirschfahrt – der absolute Wahnsinn!!!

Gegen 14 Uhr treffen wir in Rooiputs, ein Camp auf der botswanischen Seite, ein. Wir beziehen Campsite Nr. 3 und parken doch tatsächlich vor einer Erdmännchenfamilie. In freier Wildbahn haben wir die putzigen Tiere noch nie zu Gesicht bekommen. Leider ergreifen sie recht schnell die Flucht. Vielleicht haben wir Glück und sie kommen zurück.

Die Stellplätze sind recht komfortabel. Eine jede hat eine A-förmige überdachte Sitzfläche. Je eine Dusche und eine Toiletten müssen sich zwei Seiten teilen. Die Dusche hat sogar fließendes Wasser. Im „Central Kalahari Game Reserve“ war das nicht der Fall (siehe Bericht Botswana  2015).

Wir stärken uns mit Nudeln und Tomatensauce, bevor es gegen 16.15 Uhr nach Kij-Kij geht. Am dortigen Wasserloch angekommen, beobachten wir eine Gruppe von Springböcken, die sehr nervös Wasser trinken. Sie gucken immer in eine Richtung. Marco nimmt das Fernglas zu Hand und entdeckt zwei Löwen, die im Schatten am Schlafen sind. An einem Wasserloch stehen zu bleiben und abzuwarten ist manchmal ergiebiger, als durch die Gegend zu fahren. Also bleiben wir vor Ort. Etwa 1 Stunde später kommen 4 weiter Löwen durch die Dünen zu den beiden anderen. Sie begrüßen sich ausgiebig und schmeißen ihre Köpfe aneinander. Toll!

Kurz vor Sonnenuntergang sind wir zurück im Camp. Schnell schlagen wir unser Zelt auf und bereiten uns auf die kommende Nacht vor. Da die botswanischen Camps alle nicht eingezäunt sind, müssen wir mit Löwenbesuch rechnen. Marco hat ein bisschen Mühe bei dem teilweise stark wehenden Wind, das Feuer an zu bekommen. Schließlich gelingt es ihm, und so stoßen wir mit einem kühlen Bier auf einen super tollen Tag – 15 Löwen, 1 Gepard und Erdmännchen – am Lagerfeuer an.  In der Ferne hören wir immer wieder Löwen brüllen, die Milchstraße steht über unseren Köpfen, das ist für uns Afrika pur.

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