Tag 1 – Windhoek

Unser beider Schlaf ist recht unruhig, zum Glück zieht kein weiteres Gewitter auf. Als wir am Morgen aus unseren Schlafsäcken krabbeln, ist es recht kühl. Schnell schlüpfe ich in meinen Hoody, bevor ich uns Kaffee koche. Der erste warme Schluck tut uns beiden sehr gut. Zum Frühstück gibt es Toastbrot mit Käse.

Gut gestärkt packen wir unsere Sachen zusammen und bauen das Zelt ab. Beim Abbauen erleben wir eine böse Überraschung: Der gesamte Zeltboden und die mitgelieferten Schlafsäcke, die ich zum abpolstern zwischen den Zeltboden und die Matratze gelegt habe, sind pudelnass! Also räumen wir das gesamte Zelt aus. Zum Glück haben wir einen abschließbaren Lagerraum, in dem wir die nassen Sachen zum Trocknen deponieren können.

So starten wir um einige Zeit später als geplant. Der erste Weg führt uns zum nahe gelegenen  Pick’N Pay. Hier kaufen wir alle benötigten Sachen für die kommende Woche. Nebenan ist auch ein Bottle Shop, indem wir noch ein paar Dosen Windhoek Lager und eine Flasche Weißwein kaufen.

Als wir die Sachen ins Auto räumen, beschließen wir die Dinge in unserem abschließbaren Lagerraum zu deponieren und am Nachmittag alles in Ruhe zu verstauen. Schnell sind wir wieder auf unserem Campingplatz und wenig später befinden wir uns auf dem Weg zum NWR – wir benötigen noch das Permit für das Sossusvlei. Ich gebe im Navi die Adresse des Büros auf der Indepandence Avenue ein. Das Navi führt uns kreuz und quer durch Windhoek und immer weiter weg in Richtung Norden. Kurze Zeit später befinden wir uns in Katutura, Namibias größter Township! Hierhin wollten wir bestimmt nicht! Schnell wendet Marco unseren Toyota und es geht wieder zurück in Richtung Zentrum. Nach langem Suchen haben wir das Büro vom NWR endlich gefunden. Ich werde mich alleine um das Permit kümmern und Marco bleibt im Auto. Schließlich wollen wir nicht, dass unser Toyota aufgebrochen wird! Als ich im Aluaufbau die Unterlagen aus meiner Tasche krame sehe ich, dass ein Einheimischer frech an Marcos Scheibe klopft und ihn auffordert, das Fenster zu öffnen. Ich gehe zu ihm und frage ihn, was er will. Etwas verdutzt guckt er mich an und fragt nach irgendeinem Gebäude. Ich sage ihm, dass wir ihm nicht helfen können und so verschwindet er wieder. Das war wirklich sehr merkwürdig!

Schnell flitze ich in das Büro, in der Hoffnung, dass wir hier zügig wieder weg kommen. Als ich nach dem Permit frage, schütteln alle nur mit dem Kopf. Dafür ist jetzt das Ministerium für Tourismus und Environment zuständig. Ich bekomme einen Zettel in die Hand gedrückt. Leider steht da keine wirkliche Adresse drauf. Zurück im Auto befrage ich erst einmal Onkel Google! Wie gut, dass es das Internet gibt! Kurze Zeit später haben wir die Anschrift. Dort angekommen schnappe ich mir die Unterlagen und stehe vor verschlossenen Türen! Mittagspause! Zumindest bringe ich in Erfahrung, dass das der richtige Ort ist, wo wir das Permit bekommen. Geöffnet haben sie erst wieder in 50 Minuten. Wir beschließen in der Zwischenzeit zu der „Klein Winhoek Schlachterei“ zu fahren und unseren Fleischvorrat zu füllen. Dort angekommen stehen wir wieder vor verschlossenen Türen: Mittagspause! Also heißt es nun warten.

40 Minuten später öffnen sich die Türen und wir strömen mit etlichen Einheimischen in den Verkaufsraum. Als wir in der Schlange stehen, werden wir von dem Besitzer auf Deutsch angesprochen: „Habt ihr bestellt?“ Wir verneinen und er winkt uns hinter sich her. Im Büro angekommen nimmt seine Frau unsere Bestellung auf. Keine 10 Minuten später verlassen wir die Schlachterei mit einzeln vakuumiert verpackten Kudusteaks, Rumpsteaks, Elendsteaks und Boereworst. Das hat wirklich super funktioniert!

Zurück am Department of Environment and Tourism wartet Marco am Auto und ich kümmere mich um unser Permit. Als ich das Gebäude mit dem Hinweisschild „Permit“ betrete, werde ich aber wieder raus geschickt – ich muss ins Nebengebäude. In diesem Gebäude befindet sich ein einziger Schalt mit dem Schild „Permit“. Da bin ich dann endlich richtig. Das muss man erst einmal verstehen ….! Innerhalb weniger Minuten halte ich nun endlich das Stück Papier in der Hand, wofür wir fast 3 Stunden durch die Gegend gefahren sind! Egal, Hauptsache wir haben es! Wirklich Lust weiter durch die Stadt zu fahren und Sightseeing zu betreiben haben wir beide nicht. Außerdem wollen wir das Risiko des Autoaufbruchs nicht eingehen. Folglich fahren wir zu unserem Campingplatz.

Um kurz nach 15 Uhr sind wir zurück. Den restlichen Nachmittag verbringen wir damit, unser Auto fertig zu packen. Zum Abendessen gibt es Boereworst und Kudusteak. Einfach nur lecker! Bei einem guten Glas Wein genießen wir einen sehr warmen Abend. Morgen geht es endlich los! Voller Vorfreude krabbeln wir um 22 Uhr in unsere Schlafsäcke und schlafen tief und fest.

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