Fahrt nach Gharagab

Um 4.30 Uhr klingelt der Wecker. Noch etwas müde reibe ich mir die Augen. Schnell springe ich aus dem Bett und gucke nach, ob Tiere an der Wasserstelle sind. Doch leider ist nichts zu sehen. So koche ich uns Kaffee, ein Auge immer auf das Wasserloch gerichtet.

Der ganze Vormittag bleibt ereignislos. Wir frühstücken gemütlich und machen uns um kurz nach 8 Uhr auf in Richtung Gharagab. Am Picknickplatz „Union’s End“ legen wir einen kurzen Kaffeestopp ein. Dann geht es weiter über die 4x4 Piste nach Gharagab. Landschaftlich ist die Strecke wunderschön. Tief roter Sand und gelbliches Gras, dazwischen grüne Bäume. Die Straße ist in einem guten Zustand. Ab und zu Wellblechpiste, aber keine tiefen Sandpassagen. Ab und zu sehen wir ein paar Oryx, Steinböckchen und Geier, die am Himmel kreisen. Um kurz nach 10 Uhr sind wir im Camp. Deutlich zu früh, aber wir können unser Charlet schon beziehen.

Das Gharagab Camp besteht aus 4 in den Dünen gelegenen Charlets, eine jede mit Küche und Bad ausgestattet. Von den Terrassen hat man einen sehr schönen Blick auf die etwas tiefer gelegene Wasserstelle, an der sich bei unserer Ankunft ca. 20-30 Oryx Antilopen tummeln.

Nachdem wir unser Lager bezogen haben, wird Marco schnell klar, dass der Kühlschrank nicht richtig funktioniert. Er bittet den ansässigen Sun Park Mitarbeiter sich des Problems anzunehmen. Dieser guckt kurz nach dem Kühlschrank und meint, dass er läuft, wenn auch etwas schwach und verschwindet wieder. Damit scheint für ihn das Problem gelöst zu sein. Es vergehen ca. 10 Minuten, als er unangemeldet und ohne sich bemerkbar zu machen plötzlich  in unserem Charlet steht. Was ist das für eine Art und Weise? Hat er denn gar keine Manieren? Er wischt einmal mit einem trockenen Lappen durch das gute Stück und verschwindet wieder.

Auf der Terrasse ist es ziemlich windig und so fällt unsere für heute Mittag geplante Pizza aus. Stattdessen koche ich nochmal Nudeln mit Tomatensauce. Als wir gerade am Essen sind, will der Parkmitarbeiter erneut unangemeldet zu uns hereinplatzen. Marco bittet ihn später wiederzukommen, da wir gerade am Essen sind.

Den Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse und beobachten die Tiere, die ab und zu die Wasserstelle besuchen. Oryx, Springböckchen und Schakale. Hier ist jedenfalls deutlich mehr Bewegung, als in Grootkolk. Heute Morgen sollen 6 Löwen am Wasser gewesen sein. So sind wir gespannt, was uns noch erwartet.

Die Zeit vergeht, aber außer einigen Schakalen, lässt sich kein Tier mehr blicken. Pünktlich zum Sonnenuntergang heulen die Schakale – der Schrei der Kalahari. Auch ein Fuchs lässt in der Ferne seine Stimme ertönen. So genießen wir den warmen Abend bei einem kühlen Windhoek Lager unter dem südafrikanischen Sternenhimmel. Wir haben schon die Hoffnung aufgegeben, heute noch etwas interessantes zu entdecken, als Marco an der beleuchteten Wasserstelle plötzlich, gegen 20 Uhr, eine Braune Hyäne entdeckt. Zügig stillt sie ihren Durst und verschwindet schnell in der Dunkelheit. Super! Das war für uns jetzt die dritte Braune Hyäne! Toll! Müde und gespannt auf den morgigen Tag gehen wir gegen 21.30 Uhr ins Bett.

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben