1. Tag in Third Bridge – Moremi Game Reserve

Am Morgen des 23.08.15 wachen wir gut erholt auf. Wir haben klasse geschlafen und klettern aus unserem Dachzelt. Jetzt brauchen wir erst einmal einen leckeren Kaffee. Ich fülle unseren Flöten-Wasserkessel und starte den Gaskocher. Die Thermoskanne bekommt einen Kaffeefilterhalter aufgesetzt und ich gebe gut duftendes Pulver in die Filtertüte. Kurze Zeit später genießen wir unseren ersten „Buschkaffee" mit ein paar Rosinenweckchen.

Gut gestärkt packen wir alles zusammen und setzen uns ins Auto, um die Region um Third Bridge zu erkunden. Wir entschließen uns für den Northern Loop der Mboma Island.

Nach kurzer Fahrt treffen wir auf eine Gruppe von 3 Giraffen, die genüsslich ihr Frühstück zu sich nehmen. Sie lassen sich von uns überhaupt nicht stören und so können wir sie eine ganze Zeit lang in Ruhe beobachten.

Wenig später treffen wir auf Gnus und Impalas, die friedlich grasen.

Eine Herde von Elefanten streift durch das zum Teil sehr hohe Gras. Sie beäugen uns neugierig und gehen lautlos an unserem Auto vorbei.

Als wir um eine Kurve kommen, schrecken wir zwei Hippos auf, die auf sehr schnelle Weise in Richtung Wasser stürmen. Sehr beeindruckend, wie schnell diese Riesen laufen können! Das traut man ihnen gar nicht zu!

Wir treffen noch auf Paviane, Meerkatzen, Warzenschweine und Mangusten.

Auch wenn im Bereich des Northern Loops immer wieder Großkatzen gesichtet werden, bleibt uns heute dieses Glück verwehrt.

Nach etwa 4 Stunden Gamedrive erreichen wir wieder Third Bridge. Als Marco kurze Zeit später Steaks für das Mittagessen aus dem Kühlschrank nehmen möchte, bemerkt er, dass der Kühlschrank nicht mehr läuft! Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Der Kühlschrank ist voller Lebensmittel und jetzt fällt er aus? Fieberhaft fängt Marco an, nach der Ursache zu suchen. Die Kabel am Kühlschrank scheinen alle intakt zu sein, auch die Sicherungen sind in Ordnung. Was nun? Wir können doch nicht so weiter fahren. Schließlich brauchen wir diese Lebensmittel in den nächsten 10 Tagen. Der nächste Einkauf wird wahrscheinlich erst wieder in Kasane möglich sein.

Ich hole die Unterlagen hervor, die Bushlore uns bei der Wagenübergabe ausgehändigt hat. Ich erinnere mich, dass da auch eine Telefonnummer für Notfälle vermerkt ist. Gut, die Telefonnummer habe ich gefunden, aber wie bekommen wir jetzt Kontakt? Ein Satellitentelefon haben wir nicht dabei. Ich schlage Marco vor, zum Gate von Third Bridge zu gehen. Vielleicht kann uns dort einer helfen. Dort angekommen, berichten wir einem Ranger von unserem Problem und bitten ihn, uns zu helfen.

Zu meiner Überraschung existiert in dem Büro des Rangers doch tatsächlich ein Telefon! Er wählt die Nummer für den Kontaktmann von Bushlore in Botswana. Kurze Zeit später kann ich dem Bushlore-Mitarbeiter unser Problem schildern. Wir sollen mit dem Auto zurück nach Maun kommen, um das Problem zu lösen. Den ganzen Weg zurück, und ein ungeplanter Stopp in Maun würde unsere halbe Tour ruinieren! Ich frage ihn, ob nicht jemand von Bushlore mit einem anderen Kühlschrank zu uns kommen kann. Nach einem längeren hin und her willigt er ein, uns jemanden zu schicken. In etwa 3,5 Stunden soll ein Mitarbeiter, der gerade ein Auto von Maun nach Kasane überführt, bei uns sein.

Ob das alles so funktioniert? Wir fahren zurück zu unserem Stellplatz. Marco versucht in der Zwischenzeit selbst das Problem zu finden. Durch Zufall fällt ihm auf, dass auch die eingebauten Lampen  im Aufbau nicht funktionieren. Der gesamte Aufbau ist ohne Strom! Ein weiteres Paar taucht auf unserem Stellplatz auf. Sie haben glücklicher Weise noch Platz in ihrem Kühlschrank und bewahren unser Fleisch auf.

Inzwischen sind 4 Stunden vergangen und es ist noch niemand erschienen. So langsam machen sich Zweifel breit, ob jemand kommen wird. Nach weiteren 2 Stunden nähert sich ein Auto. Unsere Blicke heben sich und tatsächlich: ein Bushlore Land Cruiser fährt vor. Erleichtert atmen wir auf. Inzwischen ist es 17.30 Uhr. Bald wird es dunkel werden. Marco schildert dem Mitarbeiter die Probleme und die Fehlersuche beginnt. Er prüft erneut alle Sicherungen, die zwei Batterien und das Gerät, mit dem man von der einen auf die andere Batterie umschalten kann. Die Zeit verstreicht, doch das Problem wird nicht gefunden. Inzwischen ist es dunkel geworden, was das Ganze noch zusätzlich erschwert. Als zum wiederholten Mal die Sicherungsbox am Aufbau kontrolliert wird, geht auf einmal eine der Lampen im Aufbau an! Wir kontrollieren den Kühlschrank: auch dieser läuft wieder! Wo war nur das Problem gewesen? Des Rätsels Lösung ist das Kabel, welches in die Sicherungsbox des Aufbaus läuft. Es hatte sich gelöst! Die Schraube, die das Kabel fixiert, wird fest gedreht und damit ist das Problem behoben! Hoffentlich!

Da der Mitarbeiter über Nacht in Third Bridge bleiben muss, bitten wir ihn bis zum Ende unserer Morning Gamedrive auf uns zu warten. Wir wollen sichergehen, dass das Kabel wirklich die einzige Ursache ist. Er willigt ein und verschwindet kurze Zeit später in seinem Zelt.

Wir gönnen uns noch ein kühles Bier und krabbeln anschließend müde in unser Dachzelt. Was für ein Tag!

Kommentare (0)

Keine Kommentare gefunden!

Neuen Kommentar schreiben