Lüderitz

Um 5 Uhr klingelt der Wecker. Noch etwas müde stehen wir auf. Während Marco unter die Dusche verschwindet, koche ich Kaffee. Um 6.30 Uhr sind wir startklar und machen uns auf den Weg zur 110 Kilometer entfernten Geisterstadt Kolmannskuppe. Schon nach wenigen Minuten Fahrt sehen wir eine dichte Nebeldecke über der Landschaft liegen. 60 Kilometer vor unserem Ziel tauchen wir in die dichte Suppe ein. Ein bisschen haben wir noch Hoffnung, dass sich der Nebel lichtet, aber als wir um 7.45 Uhr vor der Geisterstadt stehen, liegt alles im dichten tristen grau. Wir sind beide mächtig enttäuscht, hatten wir uns doch so darauf gefreut, Kolmannskuppe im Morgenlicht zu besuchen und zu fotografieren. In der Hoffnung, dass es in ein paar Stunden besser ist beschließen wir, zuerst nach Lüderitz zum Einkaufen zu fahren.

15 Minuten später sind wir vor Ort und kaufen die nötigen Lebensmittel für die nächste Woche ein. An einer Gasfüllstation lassen wir unsere Gasflaschen auffüllen und als wir alle Erledigungen gemacht haben, lässt sich doch tatsächlich die Sonne blicken. Wir können es kaum glauben, als wir gegen 10 Uhr die Geisterstadt in strahlendem Sonnenschein liegen sehen. Schnell haben wir unsere Eintrittskarten gekauft und freuen uns auf die anstehende Besichtigung.

Es ist sehr faszinierend, in welch einem „Luxus“ die Menschen zur Diamantenzeit dort gelebt haben. Wir besichtigen die Überbleibsel einer Bäckerei, einer Metzgerei und einer Eisfabrik. Die Kegelbahn und die Sporthalle sind in einem noch sehr gut erhaltenen Zustand. Manche Wohnhäuser wurden zum Teil fast ganz von der Wüste zurück erobert. Gute zwei Stunden streifen wir durch die Stadt, inzwischen ist es fast unerträglich heiß geworden, bis wir uns auf den Rückweg nach Klein-Aus Vista machen.

Etwa 20 Kilometer vor unserem Ziel biegen wir zur Wasserstelle Garup ab. Hoffentlich haben wir Glück und können ein paar Wildpferde beobachten. Dort angekommen sehen wir eine Gruppe von 4 Jährlingen im Schatten des überdachten Beobachtungsplatzes stehen. Vorsichtig fährt Marco in die Nähe der Tiere, doch diese lassen sich von uns in keiner Weise stören. Als wir in dem Hide stehen werden wir sogar neugierig von einem Pferd abgeschuft, welches sich dann auch von uns streicheln lässt. Uns tun die Tiere schon ein bisschen leid, sind sie doch extrem mager. Am Wasserloch steht eine Gruppe von Oryx Antilopen und Straußen. Wir sind ca. 10 Minuten vor Ort, als sich ein weiteres Wildpferd nähert. Dieser prächtige Hengst sieht deutlich besser genährt aus und mischt erst einmal die Straußengruppe auf. Als er seinen Durst gelöscht hat, kommt er zum Hide, geht an ihm vorbei und frisst das am Parkplatz liegende Heu.

Als wir um 14 Uhr zurück in Klein-Aus Vista sind, bestellen wir uns im Restaurant 2 Oryxburger und lassen sie uns schmecken. Mit einem kühlen Windhoek Drought stoßen wir auf den tollen Ausflug an.

Die kommende Nacht verbringen wir in Eagles Nest, so heißt eine Gruppe von 8 Bungalows, die einzigartig in die bestehenden Felsen integriert sind. Nach 7 km erreichen wir unseren Bungalow „The Boulder“. Er liegt Mittig zu den anderen und hat neben einer kompletten Küche mit Ess- und Wohnbereich zwei Schlafzimmer und Bäder. Ein riesiger Felsbrocken trennt die Schlafzimmer. Einfach nur Wahnsinn! Auf der Terrasse genießen wir den Sonnenuntergang und den Blick auf die Milchstraße, bis wir müde ins Bett fallen.

 

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