Fahrt nach Third Bridge – Moremi Game Reserve

Geweckt werden wir an diesen Morgen von Vogelgezwitscher. Gut erholt genießen wir eine erfrischende Dusche und gehen anschließend zum Frühstück. Die Thamalakane River Lodge liegt sehr schön am Thamalakane River. Die Aussicht ist toll und das Manager-Ehepaar Ries ist sehr freundlich und zuvorkommend. Wir genießen das leckere Frühstück mit Kaffee, Rührei, Speck, gekochten Bohnen und Toast.

Um 9 Uhr verlassen wir die Lodge, um unseren Einkauf in Maun fortzusetzen. Nachdem wir die fehlenden Dinge im Spar Markt gekauft haben, fahren wir zu Riley´s Garage. Direkt neben der Tankstelle ist eine sehr gute Metzgerei im „Deli Shop". Wir kaufen vakuumierte Steaks (Kudu und Rind), sowie vakuumierte Boerewors und verstauen sie gut in unserem Kühlschrank. Zuletzt steht noch der Einkauf von Windhoek Lager auf der Liste. Wir suchen eine gefühlte Ewigkeit, bis wir endlich einen Bottle Shop finden. So ist es schon 13 Uhr als wir mit allen Einkäufen fertig sind. Nun kann es endlich los gehen!

Wir verlassen Maun, tanken zuvor aber noch voll, und starten in Richtung Norden zum Moremi Game Reserve. Die ersten 45 km bewältigen wir recht zügig auf einer gut zu befahrenen Asphaltstraße. Nach Shorobe kommen wir auf eine Hobelpiste. Die restlichen 57 km bis zum South Gate des Moremi Game Reserve ziehen sich sehr in die Länge. Um 15 Uhr erreichen wir endlich das Gate.

Am Gate legen wir unsere Campingplatzreservierungen sowie das Park Permit vor. Wir tragen uns in das Besucher-Buch ein und erfahren, dass wir für die restlichen 50 km nach Third Bridge mit ca. 3 Stunden rechnen müssen. Marco und ich gucken uns an. 3 Stunden, das wird knapp! Sonnenuntergang ist um 18.15 Uhr. Im Dunkeln ist im Nationalpark Fahrverbot. Wir bedanken uns für die Auskunft und fahren los. Nach kurzer Zeit sehen wir die ersten Impalas, Zebras und Giraffen. Die Strecke ist sandig, aber relativ fest. Daher entschließen wir uns, den Reifendruck erst einmal nicht zu senken. Wir passieren zunächst auch einige kurze tiefsandige Passagen ohne größere Probleme.

Dann passiert es: als Marco kurz in den rechten Außenspiegel guckt, driftet das Auto nach links ab. Ich schreie: „Pass auf...!" Doch es ist schon zu spät. Wir kollidieren mit 2 oder 3 Baumstümpfen bis wir zum stehen kommen. Das war es jetzt sicher. Reise zu Ende, bevor sie richtig angefangen hat!

Wir springen aus dem Auto um zu sehen, welchen Schaden es genommen hat. Der linke Kotflügel hängt leicht herab und ist leicht eingebeult. Mit einem beherzten kurzen Schlag gegen das Blech, habe ich ihn wieder am Auto fixieren können. Ansonsten scheint alles in Ordnung zu sein! Gott sei Dank! Wir steigen wieder ins Auto, und können unsere Fahrt nach Third Bridge fortsetzen, doch der Schreck steckt uns noch in den Knochen!

Behutsam fahren wir weiter durch den Sand. Die erste Elefantenherde begegnet uns. Leider sitzt uns die Zeit im Nacken, und so können wir die Herde mit einem Jungtier nicht weiter beobachten.

Die Sandpassagen werden immer mehr und zunehmend weicher. Bis jetzt kommt der Hilux gut da durch. Doch dann muss es doch passieren: wir bleiben stecken. Marco schaltet auf 4 low und legt zusätzlich die Differentialsperre ein. Im 2. Gang versucht er loszufahren, doch der Hilux gräbt sich weiter ein. Mist! Auch das noch! Wir steigen aus und betrachten unsere Lage. Wir beschließen erst einmal den Reifendruck zu reduzieren. Das sollte eigentlich reichen, um da raus zu kommen. Während wir die Umgebung immer wieder mit den Augen nach Wildtieren absuchen, lassen wir Luft aus den Reifen. Neuer Versuch, aber dieses mal ohne Differentialsperre. Es funktioniert! Langsam befreit sich der Hilux aus dem Sand.

Die restliche Strecke bewältigen wir ohne weitere Zwischenfälle und erreichen Third Bridge um 17.15 Uhr. Glücklich gut angekommen zu sein, errichten wir unser Lager. Marco bereitet das Lagerfeuer vor, während ich das Dachzelt mit unseren Schlafsäcken bestücke. Kurz vor Sonnenuntergang brennt das Feuer, und wir stoßen mit einem kühlen Windhoek Lager auf unser erstes erreichtes Etappenziel an.

Es wird schnell dunkel und in der Nähe hören wir einige Hippos. Wie spannend, der erste Abend im Busch. Wir sind alleine auf unserem Campground und genießen die Einsamkeit. Plötzlich raschelt es im Gebüsch. Im Schein des Lagerfeuers können wir eine Gestalt erkennen, die auf uns zu kommt. Wir leuchten mit unseren Stirnlampen in die Richtung und erkennen eine Hyäne, die sich uns nähert. Da wir heute Abend keine Zeit mehr hatten, ein Abendessen zuzubereiten, scheint sie das Interesse zu verlieren und verschwindet wieder so schnell, wie sie gekommen ist.

Kurze Zeit später wird es deutlich lauter. Irgendetwas macht kräftig hinter unserem Auto Krach. Wir stehen auf und begeben uns vorsichtig auf die andere Seite des Autos. Marco schaltet das Nachtsichtgerät ein, und wir können ein Hippo beim grasen beobachten. Mensch, was für ein Erlebnis! Wir beobachten das Tier noch eine Zeit lang, bevor wir müde und glücklich ins Zelt klettern.

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