Fahrt nach Kubu Island

Nach einem kurzen Frühstück starten wir um 6.40 Uhr in Richtung Süden. Unser nächstes Ziel liegt ca. 420 km entfernt: Kubu Island. Kubu Island – der richtige Name ist „Lekhubu" – liegt inmitten der größten Salzpfannen der Welt, der Makgadikgadi Pan.

Die 300 km lange Strecke bis Nata, ist eine sehr gut ausgebaute Teerstraße. Etwa 65 km vor Nata, passieren wir eine Veterinärkontrolle, wo wieder einmal unser Kühlschrank auf Frischfleisch kontrolliert wird. Nach insgesamt 3 Stunden Fahrt, erreichen wir Nata, wo wir unseren Hilux noch einmal volltanken. Dann geht es weiter in Richtung Maun. 17 km später biegen wir auf eine Sandpiste ab – von hier aus sind es laut Straßenschild noch 72 km. Die Streckenverhältnisse wechseln ständig, von sandig zu steinig und zur Wellblechpiste. Wir werden immer wieder kräftig durchgerüttelt und bangen – bei den spitzen Steinen – um unsere Reifen. Landschaftlich ist die Strecke sehr schön, viele alte Baobabs sind hier zu bewundern. Als wir die angegebenen 72 km endlich hinter uns gebracht haben, ist Kubu Island immer noch nicht in Sicht. Dass diese Entfernungsangabe geschönt ist, hatte ich schon im Reiseführer gelesen. Nach und nach kommen wir immer näher an die Salzpfanne, bis wir, nach 5 Stunden Fahrt und insgesamt 101 km für diese Piste, endlich Kubu Island erreichen.

„Lekhubu", ist eine etwa 1 km lange und 20 Meter hohe Felseninsel, die aus der Salzpfanne herausragt. Merkwürdige Steinwälle und alte Baobab Bäume sind überall auf der Insel zu finden. Für mich ist es ein sehr mystischer Ort. Leider ist es – trotz strahlendem Sonnenschein – recht windig, und das Salz der Pfanne peitscht über die Insel.

Wir suchen einen geeigneten Stellplatz, was aufgrund der zunehmend stürmischer werdenden Wetterlage nicht gerade einfach ist. Schließlich entdecken wir einen einigermaßen windgeschützten Ort, an dem wir unser Lager aufschlagen können.

Auf einem kleinen Spaziergang bewundern wir die mächtigen alten Bäume und genießen die besondere Atmosphäre dieses Ortes.

Als die Sonne langsam untergeht, wird es sehr kalt. Ich schlüpfe in meinen Pullover und bereite meine Kamera vor. Auf die Nacht in Kubu Island habe ich mich fast ein Jahr lang gefreut. Es ist für mich einer der schönsten Plätze, um Fotoaufnahmen der Milchstraße zu machen. Hier möchte ich mich das erste Mal an einer Zeitrafferaufnahme der Milchstraße versuchen. Einen geeigneten Baobab für den Vordergrund habe ich mir schon gesucht, aber leider bessert sich das Wetter nicht – ganz im Gegenteil.

Auf ein warmes Abendessen verzichten wir, da es bei dem starken Wind kaum möglich sein wird, mit dem Gaskocher Wasser zum Kochen zu bringen. So gibt es zur Stärkung ein paar Scheiben Brot. Auch ein Lagerfeuer werden wir heute nicht entfachen.

Als es richtig dunkel und die Milchstraße langsam zu sehen ist, mache ich ein paar Probeaufnahmen. Obwohl ich mir schon einen einigermaßen windgeschützten Platz ausgesucht habe, habe ich mit heftigen Stürmen zu kämpfen. Leider kann ich heute Nacht keine Zeitrafferaufnahmen anfertigen. Das Risiko, dass meine Fotoausrüstung zu Schaden kommt, ist viel zu groß.

Ziemlich durchgefroren klettern wir recht früh ins Dachzelt, kuscheln uns in unsere warmen Schlafsäcke ein, und lauschen dem pfeifendem Sturm über Kubu Island, bis wir schließlich einschlafen.

 

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