Mokorosafari – 1. Tag

Nach einer guten Nacht und einem leckeren Frühstück sind wir startklar. Mit etwa 20 weitere Personen, die auch eine Mokorosafari gebucht haben, geht es mit zwei offenen Jeeps und einem Anhänger um 8 Uhr los. Ein eisiger Wind peitscht uns entgegen, es ist fürchterlich kalt! Nach einer Stunde Fahrzeit erreichen wir das Pohler Dorf. In diesem Dorf wohnen ca. 600 Menschen, die alle von dem Mokorotourismus leben. Am Ufer herrscht eine regelrechte Massenabfertigung: Touristen über Touristen und Boote über Boote. So haben wir uns das bestimmt nicht vorgestellt. Etwas verloren stehen wir am Ufer, als sich uns unser Polher mit Namen Dreamer vorstellt. Er verstaut unsere Sachen in einem Mokoro. Zwei weitere Boote werden uns begleiten. Auf ihnen werden die Campingausrüstung und die Lebensmittel transportiert. Ich hoffe nur, dass nicht all diese Menschen an einem Ort untergebracht werden. Das wäre bestimmt nicht schön. Träumt man doch von lautlosem Gleiten im Okavango ...!

Unser Pohler, der gleichzeitig in den nächsten Tagen unser Guide sein wird, hat es nicht gerade eilig. Er möchte den großen Touristenschwung erst einmal ziehen lassen. Das kommt uns sehr entgegen. Wir fragen ihn, ob all die Menschen an ein und demselben Ort untergebracht werden. Dreamer erzählt uns, dass die meisten nur einen Tagesausflug gebucht haben. Andere bleiben ein oder wie wir zwei Nächte in der Wildnis. Das Camping findet auf einer großen Insel statt. Dort gibt es verschiedene Plätze, auf denen die Zelte aufgeschlagen werden können. So hat ein jeder etwas Privatsphären.

Dann geht es schließlich los. Wir sollen im Boot platz nehmen. Das ist eine recht wacklige Angelegenheit. Es ist darauf zu achten, dass wir keine hektischen Bewegungen machen, sonnst können wir kentern. Nach einigen Minuten gewöhnen wir uns langsam an die Bewegungen des Bootes. Lautlos werden wir vorwärtsbewegt. Dreamer lenkt das Mokoro immer wieder etwas abseits und so werden auch die Touristenstimmen zum Schweigen gebracht. Die Fahrt ist sehr entspannend, die Natur von dem Einbaum aus zu genießen, ist etwas ganz anderes. Nach 2 Stunden Fahrt haben wir unser Camp erreicht. Wir sind froh, dass wir nun aussteigen können, denn so langsam tut uns beiden der Rücken weh.

Im Camp angekommen stellen wir mit großem Überraschen fest, dass unser Zelt schon aufgeschlagen, ein Esstisch gedeckt und das Mittagessen auf dem Feuer am Brutzeln ist. Unser Gepäck wird aus dem Mokoro geholt. Nachdem wir uns in unserem Zelt eingerichtet haben, gibt es eine heiße Tasse Kaffee. Wir lassen uns an dem schön gedeckten Tisch nieder und genießen den ersten heißen Schluck. Ein junger Mann schnippelt akribisch Gemüse und putzt Salat. Es stellt sich heraus, das das unser eigener Koch ist. Wir sind baff. Mit soviel Luxus hätten wir nicht gerechnet. Was den Salat angeht, so dreht sich uns beiden schon jetzt der Magen um. Unser oberstes Gebot auf Reisen ist es, auf Salat, Eis und ungeschältes Obst zu verzichten. Schließlich wollen wir nicht krank werden! Schnell sind wir uns aber einig, dass es mehr als unhöflich wäre, den Salat abzulehnen. So bekommen wir zum Mittagessen eine große Portion Blattsalat mit Tomaten, Zwiebeln, Feta und Oliven. Dazu gibt es klein gehackte Bratwurst in einer Tomaten-Zwiebelsauce mit gebratenem Gemüse. Es schmeckt sehr sehr lecker!

Nach einer kurzen Siesta steht unsere erste Buschwanderung an. Dreamer erzählt uns viel über die Pflanzen und Tierwelt. In der Ferne sehen wir Gnus und Zebras friedlich grasen. Ab und zu sehen wir andere Gruppen, die mit ihren Guides über die Insel ziehen, dann aber auch schnell wieder im hohen Gras verschwinden. Ganz in unserer Nähe hat Dreamer einen Elefanten gesehen. Nun heißt es besonders acht zu geben, schließlich haben wir kein Fahrzeug o.ä. wo wir uns hinein flüchten könnten. Der Dickhäuter bleibt aber ganz ruhig und auf gebürenem Abstand. Eine tolle Erfahrung!

Zurück im Camp wartet schon das Abendessen auf uns. Es gibt Reis mit gebratenem Hühnchen, dazu ein Glas Weißwein. Mit einer so guten Verpflegung haben wir wirklich nicht gerechnet. Als die Sonne untergeht, werden die Moskitos zu waren Plage. Alles einsprühen und lange Kleidung hilft nicht. Ich werde unzählige Male durch die Hose gestochen. So verabschieden wir uns recht zeitig in unser Zelt. Es für uns die erste Nacht in einem Bodenzelt in der Wildnis Afrikas.

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