Mokorosafari – 2. Tag

In der Nacht werden wir mehrere Male wach. Mindestens 2 Nilpferde sind ganz in unserer Nähe am Ufer zu hören. Sie platschen im Wasser und geben die vertrauten Laute ab. Wir hoffen sehr, dass sie am Fluss bleiben werden und nicht unser Camp inspizieren wollen. Etwas mulmig ist uns schon zumute. Da fühlen wir uns in einem Dachzelt doch sehr viel wohler!

Am nächsten Morgen, wir stehen um 6 Uhr auf, ist für uns bereits Kaffee gekocht worden. Mit den ersten Sonnenstrahlen gehen wir zum Ufer. Die Hippos waren uns doch sehr nah gekommen. Manche Fußabdrücke sind keine 50 Meter von unserem Zelt entfernt.

Nach einem guten Frühstück brechen wir um 7 Uhr zur Buschwanderung auf. Neben Elefanten, Impalas, Kudus und Gnus sehen wir eine große Zebraherde und in etwa 20 Giraffen. Es ist sehr interessant, wie anders die Tiere reagieren. Kommen wir mit dem Auto doch sehr nah an die Tiere heran, so reagieren sie auf uns Menschen als „Fußtouristen" sehr scheu. Als wir nach einer langen Zeit an einen Uferbereich des Okavangos kommen, können wir einige Hippos beim Baden beobachten.

So schon wie es auch ist, aber die Sonne steht inzwischen sehr hoch am Himmel und es ist unheimlich heiß geworden. So langsam haben wir beide keine Lust mehr und wollen zurück zum Camp – wo auch immer das ist! Habe ich sonst einen recht guten Orientierungssinn, so kann ich hier nach 4 Stunden Lauferei kreuz und quer durch die Wildnis, noch nicht einmal ansatzweise sagen, in welcher Richtung das Camp liegt. Dreamer hat damit Gott sei Dank keine Probleme und so kommen wir, nach einer weiteren endlos langen Stunde, im Camp an. 5 Stunden sind definitiv zu lang gewesen. Inmitten der Mittagshitze durch den Busch zu laufen, ist absoluter Wahnsinn.

Müde und geschafft lassen wir uns am Tisch nieder. Simon hat das Mittagessen fertig. Es gibt Nudelauflauf mit Speck, Hühnchen, Brokkoli, Blumenkohl, Möhren und Salat mit Birnen und Avocado. Mit vollem Magen halten wir Siesta, eine Stunde schlafe ich tief und fest. Die Wanderung hat mich sehr geschafft.

Am Nachmittag wird eine Dusche aufgebaut und dafür Wasser auf dem Feuer erhitzt. Ich bin die erste, die den Luxus der Buschdusche genießen darf. Während Marco denselben Luxus genießt, beobachte ich Simon bei seinen Vorbereitungen fürs Abendessen. Mit Schrecken stelle ich dabei fest, woher er das Wasser fürs Kochen und für den Kaffee nimmt: er schöpft es direkt aus dem Okavango. Blitzschnell schießen mit etliche Infektionsquellen in den Kopf, von Bakterien über Viren und Parasiten ist alles dabei. Simon stellt das frisch geschöpfte Wasser auf das Feuer und lässt es kochen. Als Marco mit dem Duschen fertig ist, erzähle ich ihm von meiner Beobachtung. Auch er ist davon nicht gerade begeistert. Aber was tun? Seit über 24 Stunden nehmen wir schon dieses Wasser zu uns. Jetzt heißt es durchhalten und hoffen, dass wir den morgigen Tag auch noch gut überstehen. Eins steht in jedem Fall fest: zurück in Deutschland werden wir uns gründlichst untersuchen lassen!

Eine Stunde vor Sonnenuntergang begeben wir uns ins Mokoro – es steht eine Sonnenuntergangfahrt auf dem Plan. Dies scheint nicht nur bei uns der Fall zu sein, denn auch die anderen Mokorotouristen werden von ihren Pohlern durch die Gegend geschippert. Auch jetzt ist Dreamer bemüht uns etwas abseits der anderen Touristen zu bringen. So legt sich bald der Trubel und wir erleben eine wunderschöne Abendstimmung im Mokoro. Kurz vor Sonnenuntergang steuert Dreamer das Boot ans Ufer, von wo wir einen tollen Sonnenuntergang beobachten können.

Kurz danach geht es zurück zum Camp. Vom Mokoro aus genießen wir die Farbenpracht der blauen Stunde. Kaum vorzustellen, dass dieses Farbenspiel tatsächlich real ist!

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