Fahrt nach Mangotho

Lange bevor der Wecker um 5 Uhr klingelt, sind wir beide wach und lauschen dem Löwengebrüll. Die Männer schenken uns ein tolles Morgenkonzert. An diesen Lauten können wir uns einfach nicht satt hören! Da wir aber eine Strecke von ca. 100 km vor uns haben, schlüpfen wir schließlich aus den Schlafsäcken.

Während ich im Scheine meiner Stirnlampe Kaffee koche, beginnt Marco damit, unsere Sachen zu verstauen und das Zelt abzuschlagen.

Um kurz nach 6 Uhr verlassen wir Savuti  und erkundigen uns am Gate nach den Straßenverhältnissen. Zum Mababe Gate führen zwei Strecken: zum einen die Marsh Road und zum anderen die Sandridge Road. Die Marsh Road ist die interessantere der beiden, jedoch häufig nicht befahrbar. Doch auch in diesem Jahr haben wir Glück und können diese Straße befahren.

Während der 4 stündigen Fahrt zum nächsten Gate sichten wir Elefanten, Giraffen, Gnus, Zebras und Impalas. Die Strecke ist in einem deutlich besserem Zustand als im letzten Jahr. Damals war sie immer wieder durch extrem tiefe Schlaglöcher geprägt, jetzt annähernd glatt. Der Sand nimmt in Richtung Süden immer weiter ab, und so kommen wir ohne irgendwelche Probleme zum südlichen Tor des Chobe Nationalparks. Das Ausreiseprozedere ist zügig erledigt, sodass es flott weiter gehen kann.

Hinter dem Gate kommen wir nach einer kurzen Strecke auf eine breite Hobelpiste. Das Navi zeigt an, dass wir es nicht mehr weit haben. Mitten auf der Piste sagt es schließlich: „Sie haben Ihr Ziel erreicht!" Etwas ungläubig gucken wir uns an. Hier?! Marco verlangsamt den Wagen und wir suchen mit den Augen die Büsche ab. Ein altes Schild der Khwai Development Trust steht einsam am Straßenrand. Aber wo ist die Zufahrt zum Camp? Wir fahren weiter, aber außer dichtem Gebüsch ist nichts zu sehen. Als uns ein langsamer LKW entgegenkommt, nutzen wir die Gelegenheit und fragen nach dem Weg. Der Fahrer weist uns die Richtung, aus der wir gekommen sind. Marco wendet das Auto und wir fahren zurück zum Schild. Auf der anderen Straßenseite entdecken wir schließlich eine schmale Schneise zwischen den Büschen. Ist das die Zufahrt? Wir versuchen unser Glück.

Mit einem etwas seltsamen Gefühl in der Magengegend lenkt Marco den Toyota geschickt durch das Gehölz. Hoffentlich bekommen wir keinen Platten! Einige Minuten später sehen wir tatsächlich die ersten Stellplätze! Eine Platznummer haben wir mit der Buchungsbestätigung nicht bekommen, denn hier gilt freie Platzwahl. Wir haben Glück und können einen schönen Stellplatz mit Blick auf den Khwai River beziehen!

Das Camp liegt inmitten des Botswanischen Busches. Hier gibt es keinerlei sanitäre Anlagen. Selbst ein Plumpsklo sucht man hier vergeblich. Nirgendwo fühlt man sich der Wildnis so nahe. Nachdem wir unser Auto in Position gebracht haben, dauert es nicht lange, bis ein neugieriger Dickhäuter uns besuchen kommt. Unter seinen neugierigen Blicken bauen wir unser Zelt auf. Es fasziniert uns jedes mal, wie ruhig und interessiert die grauen Riesen sind.

Marco bereitet das Lagerfeuer vor, während ich mich ums Abendessen kümmere. Heute gibt es Nudeln mit Käse Sauce.

Als die Sonne so langsam am Horizont verschwindet, brennt unser Feuer und wir genießen das Essen. Die Nilpferde planschen im Fluss, während es im Gebüsch leise knackt. Wahrscheinlich gönnt sich auch ein Elefant gerade sein Abendessen. Mit einem kühlen Bier stoßen wir auf die idyllische Abendkulisse an. Mehr Afrika in so einer Abgeschiedenheit geht wirklich nicht ...!

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