Fahrt zum Namib Rand Family Hideout

Um 6 Uhr werden wir von der aufgehenden Sonne geweckt. Wenig später strömen unzählige Autos und Busse am Sesriem Camp vorbei in Richtung Sossusvlei. Nach einigen Tassen Kaffee und Toastbrot machen wir uns auf den Weg zum Sesriem Canyon. Dieser ist keine 4 km vom Camp entfernt. Obwohl es noch früh am Tag ist, brennt die Sonne schon erbärmlich. Am Parkplatz angekommen suchen wir eine Weile nach dem Einstieg in den Canyon. Nach dem Abstieg sind wir überwältigt von den hohen Felsformationen. Eine halbe Stunde lang laufen wir dort hindurch, bis wir zum Auto zurückkehren. Es ist unerträglich heiß. Gnadenlos scheint die Sonne auf uns nieder und das Gestein reflektiert die Hitze. Im Backofen kann es nicht anders sein.

Um kurz nach 9 Uhr brechen wir auf in Richtung Namib Rand Family Hideout. Die Hobelpiste ist ist in einem recht guten Zustand. Die C 27 verläuft am Rande der Namibwüste. Immer wieder stehen wir in der Ferne Sanddünen. Angrenzend daran verläuft eine Steinwüste. Die immer wieder wechselde Landschaft fasziniert uns. Der Höhepunkt dieser Fahrt ist die Sichtung von vier Wüstenzebras, die durch die steinige Landschaft ziehen. Dass die Tiere hier genug zu fressen finden, ist sagenhaft.

Die ca. 100 km liegen um 11.30 Uhr hinter uns. Ein unscheinbares Schild am Straßenrand deutet auf den Hideout. Fast wären wir dran vorbei gefahren. Die Zufahrt zum Camp ist etwa 20 km lang. Rechts und links des Weges stehen etliche Oryx Antilopen.

Unsere Campsite nennt sich „Venus“ und liegt malerisch zwischen den Dünen. Wir haben eine eigene Außenküche, Dusche und Toilette. Die zweite Campsite „Orion“ liegt vor den Dünen. Uns beiden gefällt „Venus“ deutlich besser, da man hier zu einen mehr Privatsphäre hat und zum anderen sie landschaftlich deutlich schöner gelegen ist. Immer wieder kommen Oryx Antilopen an unserem Platz vorbei und beäugen uns neugierig.

Auch hier ist die Hitze erbarmungslos. Gegen 15 Uhr ziehen immer mehr Wolken auf. Eigentlich hatten wir vor, in dieser Traumkulisse, uns am Spätnachmittag unser Eheversprechen zu geben – dies ist unsere Hochzeitsreise. Leider zieht es sich immer mehr zu, in der Fernen ist es am Donnern. Kurzer Hand planen wir um und springen bei ca. 40 Grad Celsius in unser Hochzeitsoutfit und kommen so zu dem feierlichen Teil unserer Reise. Uns unser Eheversprechen im südlichen Afrika zu geben, liegt uns beiden doch sehr am Herzen. Mit so einer Hitze haben wir aber beide nicht gerechnet. Unsere Zeremonie ist dennoch sehr schön, sind aber beide froh, als wir wieder aus den Kleidern schlüpfen können. Die Bilder sind wegen der dichten Bewölkung leider nicht so schön geworden. Aber vielleicht haben wir morgen Früh noch Gelegenheit, dies bei Sonnenschein nach zu holen.

Keine halbe Stunde später, ich bereite gerade einen Brotteig zu, umgeben uns drei Gewitterzellen.  Der Wind wird immer stärker. Der Sand wird aufgewirbelt und verpasst uns ein schmerzhaftes Peeling. Wir suchen in unserem Sanitärhäuschen Unterschlupf. Man ist das ungemütlich! Einen so heftigen Sandsturm haben wir beide noch nicht erlebt. Zeitweise können wir keine 100 Meter weit in die Ferne blicken. Regnen tut es nicht, aber Blitze zucken über das Land. Die verschiedenen Lichtverhältnisse und die Farbgebung der Landschaft sind wirklich beeindruckend.

Als sich das Wetter gebessert hat, backen wir das Brot ab und grillen anschließend Rumpsteak und Boreworst. Teilweise lässt sich die Sonne durch ein paar Wolkenlücken blicken. Durch diese Belichtung werden wir Zeugen einer fabelhaften Kulisse.

Auch einen tollen Sonnenuntergang können wir auf den Spitzen der Dünen erleben. Das hätten wir vor ein paar Stunden nicht gedacht. Der krönende Abschluss dieses Tages, ist die Milchstraße und zwei sichtbare Galaxien über unserem Camp. Bei absoluter Stille stoßen wir, am Lagerfeuer sitzend, mit einem kühlen Glas Weißwein auf unseren besonderen Tag an.

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