Fahrt über Kamanjab zum Porcupine Camp - 126 Tageskilometer

Gegen 6.30 Uhr wachen wir in unserem Himmelbett auf. Ab und zu hören wir in der Ferne Löwen brüllen. Wir ziehen uns an und gehen frühstücken. Während Marco zwei Spiegeleier mit Speck bestellt, wähle ich eine Omelette mit Champignons und Käse. Dazu gibt es Toastbrot. Gut gestärkt checken wir um 9 Uhr aus.

Unser erster Weg führt uns zurück an die Stelle, an dem das Nashorn gerissen wurde. Doch es ist weit und breit kein Tier mehr zu sehen. Es scheint so, als hätte der Ranger das Tier gestern abtransportieren lassen. Was schlussendlich mit ihm passiert ist, können wir nicht mehr in Erfahrung bringen.

Auf dem Weg zum Galton Gate sehen wir noch ein paar Kudus und Hartmannzebras. Nach 7 Tagen mit einzigartigen Erlebnissen verlassen wir den Nationalpark.

Wir folgen der Teerstraße nach Kamanjab, wo wir erst einmal das Auto volltanken. Vor Ort gibt es zwei Supermärkte, in denen wir unsere Vorräte an Wasser und Dosengemüse auffüllen. Nur frisches Fleisch gibt es hier nicht zu kaufen, sondern nur Tiefkühlware, auf die wir verzichten.

10 km westlich von Kamanjab steuert Marco das Porcupine Camp an, welches wir gegen 13.30 Uhr erreichen. Begrüßt werden wir von der deutschen Inhaberin Kathrin. Sie bietet eine in Namibia einzigartige Fütterung an, nämlich die von wilden Stachelschweinen. Neben der Stachelschweinfütterung und dem Campingplatz buchen wir noch ein Abendessen.

Die Anlage ist sehr urig und erinnert uns ein bisschen an das Red Dune Camp, welches wir am Ende unserer letzten Namibiatour besucht haben. Die Sanitäreinrichtung ist unter freiem Himmel.

Den Nachmittag über werden wir von sehr lästigen kleinen Fliegen belagert, die ständig um uns herum schwirren. Dennoch genießen wir die Ruhe und die Einsamkeit, denn wir sind die einzigen Gäste. Nach dem ganzen Trubel, ist das eine sehr willkommene Abwechslung!

Gegen 18.30 Uhr gehen wir zum Abendessen. Wir sind sehr gespannt auf die Stachelschweine! Als wir am Haupthaus eintreffen ist der Tisch für die Schweine bereits reichhaltig gedeckt. Es gibt Maisbrei, trockenes Brot, Mais und diverse andere Leckereien. Da die stacheligen Gäste noch nicht da sind, bedienen sich etliche Tokos am Buffet. Doch die vielen Vögel haben nicht lang Spaß an der gedeckten Tafel, denn das erste Stachelschwein stürmt herbei und fällt über den Maisbrei her. Kurze Zeit später erscheint das zweite und dritte. Kathrin ist nun auch mit unserem Abendessen fertig. Es gibt Kudufleisch mit Brokkoli, Blumenkohl und Kartoffeln, mit einer sehr leckeren Bratensauce. Dazu gibt es Möhren- und Tomatensalat. Wir stoßen mit einem leckeren Glas Weißwein auf einen tollen Abend an. Es schmeckt uns ausgezeichnet und unseren Tischnachbarn ebenso. Inzwischen zählen wir 10 Stachelschweine, und ein kräftiges Gerangel um das Futter ist entfacht. Es ist ein ganz tolles Erlebnis, diesen sehr scheuen, nachtaktiven Tieren so nahe zu sein und beobachten zu können! Kathrin erzählt uns nach dem Abendessen noch viel Interessantes über sie, die neben den Klippschliefern auch mit den Elefanten verwandt sind. Eines der  Tiere ist handzahm und scharrt an der Tür um sich sein Brötchen einzufordern. Wir können einen guten Blick auf sein zangenartiges Nagergebiss werfen.

Gegen 22 Uhr bedanken wir uns bei Kathrin für den tollen Abend und gehen zum Zelt. Unter der prachtvollen Milchstraße genießen wir noch ein kühles Bier. Schließlich fallen mir fast die Augen zu und ich krabble schon mal ins Zelt. Während ich in meinem Schlafsack in einen tiefen Schlaf falle, bekommt Marco noch einen kurzen Besuch von einem Stachelschwein.

 

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