Tagesausflug zu den Victoriafällen

Auf den heutigen Tag haben wir uns besonders gefreut: wir haben, von Senyati ausgehend, einen Ausflug zu den Victoriafällen gebucht, damit wir nicht selbst mit dem Auto nach Simbabwe einreisen müssen. Die Prozedur der Ein- und Ausfuhr des eigenen Fahrzeuges zwischen Simbabwe und Botswana, wollen wir nicht über uns ergehen lassen.

Um 7 Uhr werden wir in Senyati mit einem VW-Bus  abgeholt. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Grenzstation von Botswana. Die Ausreise geht sehr zügig vonstatten, die Einreise nach Zimbabwe dauert dafür um so länger, obwohl nur eine Gruppe von 5 Leuten vor uns ist. In einem gefühlten Zeitlupentempo werden die Pässe kontrolliert und 30 US$ pro Person für das Visum kassiert, bis es endlich weiter gehen kann.

Nach kurzer Fahrt – wir sind ca. 2 km von dem Grenze entfernt – versperrt uns eine Straßensperre den Weg. Polizisten durchsuchen das Auto, kontrollieren erneut unsere Pässe und die Fahrzeugpapiere. Leider kommen solche „Zwischenfälle" in Zimbabwe recht häufig vor – ein Grund, warum wir bislang das tolle Land  noch nicht bereist haben.

Gegen 10 Uhr erreichen wir die Victoriafälle. Der erste Weg führt uns zu einer Helikopter-Station – wir möchten uns unbedingt die Fälle aus der Vogelperspektive angucken. Nach einer kurzen Einweisung nehmen wir im Hubschrauber Platz. Ich habe das Glück, dass ich vorne neben dem Piloten sitzen darf. Eh wir uns versehen haben, heben wir ab, und nach wenigen Minuten schweben wir über den herabstürzenden Wassermassen! Die Aussicht auf das breite Flussbett, die Bruchkante und das folgende zerklüftete Tal ist überwältigend!

 

Nach 15 Minuten Flug, landen wir wieder an der Basis. Begeistert verlassen wir den Helikopter und fahren weiter zum Nationalpark, um die Fälle aus der Nähe zu bewundern.

Der Fußweg im Nationalpark führt durch einen bemerkenswerten kleinen Regenwald. An mehreren Aussichtspunkten können wir einen Blick auf die tosende Fluten werfen, bis wir den Wald verlassen und zum „Danger Point" kommen. Von hier aus haben wir einen grandiosen Blick auf die Stelle der Schlucht, wo der Sambesi seinen Zickzackkurs beginnt.

Mittags fahren wir ins „The Victoria Falls Hotel" – das berühmte Luxushotel – und verspeisen am Pool einen leckeren Burger. Nach 11 Tagen Leben im Busch, ein wirklich besonderes Erlebnis: schön gedeckte Tische, weiße Servietten, ein toller Service und Luxustoiletten mit weißen Frottee-Handtüchern. Es ist schon sehr interessant, wie man schon nach wenigen Tagen in der Wildnis, solche Sachen mit ganz anderen Augen sieht!

Gut gestärkt treten wir die Rückfahrt an. Ohne Straßensperren erreichen wir nach ein paar Stunden die Grenze. Die Ausreise aus Zimbabwe geht deutlich schneller als die Einreise am Morgen, so dass wir um 16.30 Uhr wieder im Senyati Camp sind.

Dort angekommen frage ich an der Rezeption, ob für uns ein Reifen abgegeben worden ist. Die Frau schüttelt den Kopf, drückt mir aber eine Visitenkarte in die Hand. Sie sagt mir, dass ein Mann nach uns gefragt hat. Ich bitte die Rezeptionistin um ein Telefon, und kurze Zeit später habe ich einen Bushlore-Mitarbeiter in der Leitung. Es entfacht eine wilde Diskussion – gleich ist Feierabend – und deswegen möchte er keinen Mann mehr mit einem Ersatzreifen zu uns schicken. Er versucht uns auf Morgen früh 9 Uhr zu vertrösten. Um diese Zeit wollen wir aber schon längst unterwegs sein, weil wir morgen eine Strecke von ca. 430 km vor uns haben. Ich bleibe hartnäckig und 45 Minuten später wird uns der ersehnte Reservereifen geliefert.

Die letzten Stunden verbringen wir damit, die Elefanten am Wasserloch zu beobachten. Auf der restlichen Reiseroute werden wir wahrscheinlich keinen Elefanten mehr sehen. Mit einem guten Glas Rotwein lassen wir den Tag ausklingen.

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