Der Morgen beginnt so, wie der Abend aufgehört hat – mit Hundegebell. Kein Wunder, denn an fast jeder Ecke in Maun ist ein Hund zu sehen. So springen wir zeitig aus den Federn und kochen erst einmal Kaffee.

Nach einem guten Frühstück brechen wir auf. Die Straße bis zum Naxi Pan Gate ist eine gut ausgebaute Teerstraße. Für die ca. 150 km brauchen wir zwei Stunden. Während ich den üblichen Papierkram erledige, lässt Marco den Reifendruck ab. Die Piste ist sandig, teilweise tiefsandig. Auf die Baines' Baobabs freuen wir uns besonders. Wir hoffen, dass die Wetterverhältnisse gut bleiben. Im letzten Jahr waren wir auf Kubu Island, eine Steininsel mit Baobabs, ebenfalls in der Makgadikgadi Pan gelegen. Damals hatte es das Wetter nicht gut mit uns gemeint. Abends zog ein heftiger Sturm auf und das Salz der Pfanne peitschte uns um die Ohren.

Bis zu den Baines' Baobabs sind es ca. 30 km. Die Piste ist trotz des Sandes gut zu befahren. Wir sind etliche Kilometer hinter dem Gate, als uns auf der Piste ein Elefantenbulle entgegenkommt. Marco stoppt das Auto. Der Bulle scheint keine Anstalten zu machen, dass er die Straße verlassen will. Mit aufgestellten Ohren kommt er immer weiter auf unser Auto zu. Mittlerweile steht ein weiteres Fahrzeug hinter uns. Den Rückwärtsgang einzulegen ist folglich keine Option mehr. Wir hoffen, dass sich der Dickhäuter einen anderen Weg sucht. Inzwischen ist er nur noch weniger Meter von uns entfernt. Dann, wenige Meter vor unserem Jeep, biegt er ab und läuft neben unserem Auto vorbei. Wir atmen auf. Was für ein Erlebnis!

 

Bis zu den „Drei Schwestern" wie die Bäume auch genannt werden, brauchen wir eine Stunde. Imposant erheben sie sich über die Salzpfanne, einfach nur sehr beeindruckend. Wir parken unter den Bäumen und packen unsere Stühle aus. Im Schatten der Riesen stoßen wir mit einem kühlen Bier auf den tollen Ort an.

Nach und nach trudeln immer wieder Touristen ein, die einen kurzen Fotostopp machen und wenig später verschwinden. So sind wir die einzigen vor Ort, als die Schatten länger werden und die Sonne kurz über dem Horizont steht. Die Bäume werden in goldenes Licht getaucht. Ein ganz bestimmter Zauber geht von ihnen aus. Es ist unbeschreiblich! Kubu Island war für uns schon toll, aber dieser Ort gefällt uns beiden viel viel mehr. Wir beschließen hier zu bleiben und den Zauber weiter zu genießen.

Als die Sonne untergegangen ist, steht 1/4 des Mondes über den Bäumen. Das Weiß der Pfanne wird reflektiert und die Bäume erleuchtet. Es herrscht eine absolute Stille. So eine Stille haben wir beide noch nie erlebt. Der Abend ist fantastisch. Ich baue meine Kamera auf und bereite sie für eine Zeitrafferaufnahme vor. Hatte ich doch schon auf Kubu Island davon geträumt, Baobabs mit der Milchstraße zu fotografieren. Der Sturm hatte mir damals einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Umso aufgeregter bin ich heute, denn die Bedingungen sind optimal. Die ersten Testaufnahmen überwältigen mich. Das Mondlicht lässt das Bild taghell erscheinen, die Baobabs und die Milchstraße – unglaublich! Als alles in Position ist und die Aufnahmen laufen, sitzen wir beide noch lange unter dem Sternenhimmel und genießen diese einzigartige Atmosphäre.

Als wir schließlich in unser Zelt krabbeln, kommt keine 5 Minuten später ein Schakal vorbei. Er beschnuppert das Auto und verschwindet kurze Zeit später in der Dunkelheit. Ob ich ihn vielleicht mit der Kamera abgelichtet habe? Die Antwort ist ja!

 

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