Fahrt nach Savuti

Am frühen Morgen starten wir mit den ersten Sonnenstrahlen in Richtung Savuti. Vor uns liegen „nur" 40 Kilometer. Doch schon im letzten Jahr hat uns diese Strecke einiges an Nervenkraft gekostet. Der Grund dafür sind die zum Teil extrem tiefsandigen Passagen. Dieses Mal hoffen wir, aus den Fehlern im letzten Jahr genug gelernt zu haben, und so starten wir frohen Mutes nach Savuti.

Die ersten 25 Kilometer bringen wir ohne Probleme hinter uns. Plötzlich taucht vor unseren Augen eine Hyäne auf. Wir halten an, und ich kann ein paar Fotos schießen. Das ist das erst Mal, dass wir eine Hyäne bei Tag zu Gesicht bekommen!

Ein kurzes Stück weiter kommen wir an eine Weggabelung. Auch in diesem Jahr stellt sich uns die Frage: die rechte oder die linke Spur?! In diesem Jahr kennen wir die Antwort: es ist die rechte Spur, denn die linke ist die LKW Spur. Nur dumm, dass etliche Hölzer den Weg versperren. Es sieht schon irgendwie wie eine Blockade aus, aber wir wollen nicht schon wieder den gleichen Fehler mit der LKW Spur begehen, wie im letzten Jahr. Also raus aus dem Auto und kurze Zeit später haben wir den Weg frei geräumt.

Marco startet den Wagen und gibt Gas. Nach ca. 50 Metern passiert es: wir fahren uns fest! Das kann doch wohl nicht wahr sein! Wir steigen aus dem Auto und betrachten die Lage: das Auto steckt definitiv fest. Marc holt die Schaufel raus und wir fangen an, den Wagen frei zu schaufeln. Bevor wir einen Versuch starten, den Landcruiser raus zu fahren, lege ich noch die Sandmatten vor den Reifen in Position. Marco steigt in das Fahrzeug und fährt vorsichtig an. Die Vorderreifen greifen auf den Sandmatten und das Auto bewegt sich etwa 2 Meter vorwärts, bis es wieder im Sand versinkt. So ein Mist! Ich bringe erneut die Sandmatten in Position und schaufel den Sand unter dem Auto zu Seiten. Beim nächsten Versuch sind es nur wenige Zentimeter, die Marco mit dem Wagen schafft. Was nun? Wir beschließen, erst einmal eine Pause einzulegen. Eins steht fest: so werden wir hier nicht raus kommen. Dann versuche ich mit dem Satellitentelefon Hilfe zu rufen. Ich wähle die Nummer vom Savuti-Gate. Dort fühlt sich keiner zuständig. Ich bekomme etliche Male eine neue Nummer, doch es fühlt sich keiner zuständig. Schlussendlich wende ich mich an Bushlore. Ich erkläre Marc – ein Buhlore Mitarbeiter – unsere Situation. Der fragt nach unserem Reifendruck. Wir haben 1,2 bar auf den Reifen. Er sagt, wir sollen auf 0,8 bar runter gehen und uns nochmal in 1 Stunde melden. Wenn wir dann immer noch nicht weiter sind, will er uns Hilfe schicken.

Marco hat Bedenken den Druck so weit abzulassen. Nicht, dass uns die Reifen von den Felgen springen ...! Aber eine andere Wahl haben wir nicht. Wir graben erneut das Auto aus. Die Sandmatten verstaue ich im Wagen. Wenn Marco das Auto einmal am fahren hat ist es besser, nicht mehr anzuhalten.

Wir setzen uns ins Auto und unser Puls ist deutlich erhöht. Werden wir es jetzt schaffen? Marco startet den Motor und legt die Differentialsperre ein. Im 2. Gang bei 4low gibt er langsam Gas. Es funktioniert! Der Landcuiser kommt frei und bewältigt Stück für Stück den Tiefsand. Als wir nach ca. 1 Kilometer eine etwas festeren Streckenabschnitt erreichen, hält Marco an. Geschafft! Wir sind glücklich und erleichtert. Hatte uns diese Episode doch insgesamt 2,5 Stunden Zeit gekostet!

Die nächsten 10 Kilometer Tiefsand bewältigen wir ohne Probleme. Nach insgesamt 5 Stunden erreichen wir Savuti!

Nach den üblichen Formalitäten am Gate beziehen wir unseren Stellplatz. Auch in diesem Jahr ist der Savuti trocken. Nachdem wir unser Auto in Position gebracht haben, stoßen wir mit einem kühlen Bier auf unsere Ankunft in Savuti an.

Die anschließende heiße Dusche trägt zur Entspannung bei und mit einem leckeren Steak mit Nudeln lassen wir den Tag am Lagerfeuer ausklingen.

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