Fahrt nach Puros - 155 Tageskilometer

Gegen 6 Uhr werden wir wach. Während ich uns Kaffee koche, packt Marco schon mal unsere Sachen zusammen. Nach dem Frühstück sind wir um Punkt 8.30 Uhr startklar. Wir bedanken uns bei den Ansässigen für die Gastfreundschaft und den tollen Aufenthalt. „Day“ nimmt hinter mir Platz, so geht es auf in Richtung Puros. Unser Gast lotst Marco abseits der regulären D3707 durch das Khumib Flussbett. Das ist deutlich komfortabler zu befahren. Hinter Orupembe geht es entlang der regulären Strecke. Zuerst ist die D 3707 auch sehr gut zu befahren, doch dann stoßen wir auf extreme Wellblechpiste, die die Fahrt deutlich verlangsamt. Etwa auf halber Strecke zum Kumib River sagt „Day“, dass wir rechts abbiegen sollen. Es geht nun auf einem Pad entlang des Skelettküsten Nationalparks. Große Steinformationen tauchen wie aus dem Nichts auf. Das Farbspektrum reicht von Beige nach tiefem Rot. Wir sind überwältigt. Unterwegs sehen wir Oryx, Springböcke, Strauße, Hartmannzebras und sogar Erdmännchen! Nachdem wir den Khumib überquert haben machen wir einen Kaffeestopp bei „Hole in the Rock“. Das runde Loch im Felsen ist mannshoch!

Weiter geht es an der Grenze entlang des Nationalparks. „Day“ weist Marco kurze Zeit später an, rechts abzubiegen. Es geht einen sehr steilen, steinigen Weg hinauf zum Aussichtspunkt über die Skelettküste. Kurz verlieren wir die Übersicht, ob es nun rechts, links oder geradeaus weiter geht, als wir die erste Steigung hinter uns gebracht haben. Geradeaus geht es steil bergab – Offroad! Die Anfahrt ist folglich sehr schwierig, ist man zu schnell, schießt man geradeaus über die Kuppe, ist man zu langsam, kommt man nicht hinauf!

Rechts erkennen wir das richtige Pad, und nach einem weiteren steilen Stück liegt die Pracht des Nationalparks vor uns! Die Aussicht ist unbeschreiblich! Ich springe für ein paar Bilder aus dem Auto. Ein strammer Wind fegt mir um die Ohren. Nach dem kurzen Halt, steuert Marco den sehr steilen Abhang zurück auf das Pad.

Bis zum Einstieg vom Hoarusib ist die Strecke fürchterlich. Wellblechpiste pur. Wir werden kräftig durchgeschüttelt. Kurz vor Erreichen des Flussbettes, sagt „Day“, dass wir links abbiegen sollen. Wir erreichen ein Plateau, von dem wir einen herrlichen Blick auf den Hoarusib haben.

Nach dem kurzen Halt geht es weiter. Nach den Anweisungen unseres Gastes lenkt Marco den Landcruiser in Richtung Flussbett. Bei dessen erreichen gibt er Marco kurze Anweisungen, wie er am besten hineinfährt. Das Pad ist direkt hinter einer Kurve extrem tief sandig. Jede Wette, dass sich dort schon viele unwissende Fahrer festgefahren haben. Marco legt den Allrad mit Diff Lock ein, fährt zuerst langsam im 2. Gang hinein, und gibt anschließend richtig Gas. So kommen wir super durch die schwierige Passage.

Im Tal des Hoarusib angekommen wird es grün. Zu Beginn haben wir keine Wasserquerungen. Eine ganze Menge Rindvieh weidet im Tal. Etwa nach der Hälfte der Stecke passieren wir den Puros Canyon und es wird deutlich feuchter. So müssen wir auch etliche Male das Wasser durchqueren. Je weiter wir vordringen, desto tiefer werden sie. Doch Marco meistert sie alle vorbildlich. Von dem sumpfigen Gebiet zeugten nur etliche Wasservögel, das Pad war es Gott sei Dank nicht! Steile Felshänge zeugen von der Kraft des Wassers, das hier schon entlang gebraust ist.

Gegen 14 Uhr sind wir in Puros und verabschieden uns von „Day“. Eins steht fest: Etliche Punkte hätten wir ohne ihn nicht gefunden, und wären vielleicht auch einmal stecken geblieben. So auch auf diesem Weg nochmals herzlichen Dank!

Wir steuern das Community Camp an, in dem wir Platz Nr. 6 um kurz nach 14 Uhr beziehen. Durstig lassen wir uns im Schatten eines Baumes nieder, und stoßen mit einem kühlen Bier auf diese tolle Fahrt an.

Die sanitären Anlagen sind recht ungewöhnlich. Ein jeder Stellplatz hat seine eignen Küchen- und WC/Duschbereich. Die Küche unter einem großen Baum, die Sanitäranlagen in einem riesigen Busch! Hoffentlich begegnen wir hier keinen Schlagen und Skorpionen!

Als ich gegen 16 Uhr eine heiße Dusche genießen möchte, ich stehe bereits nackt darunter, kommt kein Wasser. Ich ziehe mich an und laufe zu der benachbarten Campsite. Auch bei denen ist seit wenigen Minuten die Wasserversorgung eingestellt worden. Anscheinend werden die Pumpen über Solar betrieben. Obwohl die Sonne erst nach 18 Uhr untergeht, scheint der Sonnenschein nicht mehr ausreichend zu sein. Es wäre sehr schön gewesen, wenn wir darüber bei der Ankunft informiert worden wären! Das gleiche gilt nämlich auch für die Wasserversorgung der Toiletten!

So bereiten wir ungeduscht unser Abendessen vor. Es gibt Spaghetti mit Tomatensauce. Unter dem abendlichen Sternenhimmel – wir sehen etliche Sternschnuppen – lassen wir bei einem kühlen Windhoek Lager den Abend gemütlich ausklingen.

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