Fahrt zur Haina Kalahari Lodge

Der Sturm lässt die ganze Nacht nicht nach. Als wir morgens aus dem Zelt klettern, sehen wir, dass es sich richtig zugezogen hat. Der lose Staub und das Salz der Pfanne fegt umher – es ist sehr ungemütlich. Das Wasser für den Kaffee heute Morgen ans Kochen zu bringen, ist schon eine Herausforderung! Zügig füllen wir unsere Thermoskanne und genießen wenig später den ersten heißen Schluck. Schnell schlagen wir unser Camp ab und machen uns um 7 Uhr auf den Weg in Richtung Letlhakane. Nach kurzer Fahrt geht ein kleiner Regenschauer nieder – und das in Mitten der Trockenzeit. Die 46 km lange Piste bis Letlhakane ist deutlich besser befahrbar, als die von Nata aus kommend. Nach knappen 2 Stunden erreichen wir die Teerstraße. Wir biegen rechts in Richtung Rakops ab, und folgen dieser für die nächsten 214 km. Auch hier ist es sehr windig, und es wird sehr viel loser Staub umhergewirbelt.

In Rakops legen wir einen kurzen Tank-Stopp ein. Kurz hinter der Ortschaft, verlassen wir die befestigte Straße, und biegen links in Richtung des Central Kalahari Game Reserves ab. Marco stoppt den Hilux ein kurzes Stück später, um den Luftdruck der Reifen zu reduzieren. Die Piste ist sandig, teilweise etwas tiefsandiger, aber recht gut befahrbar. Nur die zum Teil sehr schlechte Sicht, macht uns zu schaffen.

 

Nach 46 km erreichen wir den Zaun des Central Kalahari Game Reserves. Wir biegen rechts in Richtung Kuke Corner ab. Die Strecke führt uns, 21 km parallel zum Zaun, bis zur Kuke Corner, wo wir links abbiegen. Jetzt sind es nur noch 13 km bis zur Haina Kalahari Lodge – einem privaten Wildtierreservat. Der Wind hat inzwischen nachgelassen, und wir hoffen, dass das „schlechte Wetter" nun vorbei ist. Nach fast 6,5 Stunden Fahrt erreichen wir das Reservat. Wir suchen die Rezeption und finden diese in einer sehr luxuriösen Lodge. Nachdem wir eingecheckt haben, buchen wir für den nächsten Tag einen „Bushman-Walk". Wir bekommen von der Managerin einen Wegeplan vom Park ausgehändigt, und wenig später machen wir uns auf den Weg zu unserer Campsite. Die Büsche stehen sehr dicht, das Wege-Netz ist sehr verzweigt, und schließlich kommen wir in ein kleines Wäldchen und finden dort unsere Campsite.

Den Nachmittag nutze ich, um frisches Brot zu backen und bereite anschließend eine Pizza fürs Abendessen vor. Nach und nach verschlechtert sich wieder das Wetter, und die Wolken verdichten sich. Es sieht sehr nach Regen aus. Schnell bereite ich die Pizza vor Sonnenuntergang fertig zu, und wenig später haben wir den Feuertopf auf der Glut stehen. Marco entzündet unser Lagerfeuer – es wird langsam kälter. Mit einem kühlen Bier sitzen wir wenig später am Feuer und genießen die frische Pizza.

In der Ferne hören wir es donnern – ein Gewitter – das kann doch wohl nicht wahr sein! Der Wind frischt merklich auf, das Gewitter kommt immer näher. Marco löscht schließlich die Flammen – der Funkenflug wird zu riskant – und wir suchen Schutz im Auto. Wenig später geht ein kräftiges Gewitter über uns nieder. Wir verharren ca. 1 Stunde im Auto, bis wir ins Dachzelt klettern. Es ist sehr kalt geworden. Wir krabbeln in unsere warmen Schlafsäcke und lauschen dem fernen Donner. Hoffentlich kommt das Gewitter nicht zurück!

Gegen Mitternacht werden wir von einem heftigen Donnerschlag geweckt. Blitze zucken über uns, und die Bäume biegen sich im Wind. Es ist kein gutes Gefühl, in einem Aluminium-Dachzelt unter Bäumen zu liegen! Aber wir sind zu müde zum aufstehen und bleiben im Zelt.

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